Montag, 30. Dezember 2024

2: Ohrfeigen-Chaos

Am nächsten Morgen gingen alle Heimer ins Esszimmer. Es gab frische Brötchen, Sauerkirschmarmelade, Nougatcreme, Frischkäse, Himbeerkonfitüre, Butter, Margarine, Honig, Leberwurst, Aspik, Aprikosengelee, Schoko-Crunchy-Müsli, Haferpops, Haferflocken, Cornflakes, Milch und Joghurt für das Müsli, Kakao (kalt und warm), Multi-Saft, O-Saft, Apfelschorle- und Saft, Möhrensaft, Blaubeersaft, Birnensaft, Maracuja-Nektar, Pfirsichnektar, Wasser mit- und ohne Sprudel, Cola (für Ahuva besonders), Zitronen- oder Rhabarberlimo und Fanta.
>>Jetzt mach' ich mir meine Müsli-Bombe!<<, erklärte Carla und schüttete sich die halbe Packung Schoko-Crunchy in ihre Schüssel.
>>Da ist noch keine Milch drin<<, wies sie Ora-Magnolia hin.
>>Ja, die kommt noch. Es ist viel besser, wenn man zuerst das Müsli und dann die Milch reintut, du Schlaumeier<<, behauptete Carla und goss sich Milch rein. Sie passte nicht auf und ihre wilden braunen Locken berührten das Müsli. >>Igitt, jetzt hab ich Müsli-Haargel!<<, scherzte sie.
>>Voll falsch. Obdachlos, ey<<, kommentierte Ling und goss in ihren Becher Pfirsichnektar.
>>Obdachlos sagt man nicht! Das ist dann eine Beleidigung für die Obdachlosen!<<, korrigierte Roxana Ling streng.
>>Ist halt voll behindert. Ling hat halt so Recht, nhe?<<, nuschelte Majira.
>>Man spricht nicht mit vollem Mund. Und behindert ist eine Beleidigung für die beeinträchtigten Menschen<<, wies Ahuva Majira zurecht und nahm einen Schluck Cola.
>>Du sagst Behindert doch selber, und dein Mund ist auch nicht immer leer<<, verteidigte sich Majira.
>>Deiner ist immer noch voll! Jetzt schluck ma' runter<<, meinte Ahuva.
>>Ja, wie soll ich denn runtschlucken? Ich hab noch nicht mal fertiggekaut! Wenn ich jetzt runterschlucke, krieg' ich doch ganz klar 'n Magenkrampf. Bist du dumm, ey.<< Majira schüttelte den Kopf.
>>Ich geh' mal auf Toilette<<, sagte Roxana beiläufig und ging in Richtung Klo.
>>Alles klar<<, sagte Carla und ein paar Krümel flogen aus ihrem Mund.
>>Roh. Roah. Orh.<< Ora-Magnolia machte ein paar Würggeräusche.
>>Hört mal bitte auf damit, sonst übergeb' ich mich gleich in echt! Das ist ekelhaft!<<, rief Roxana in ihre Richtung und stolperte in die Toilette. Dann machte sie die Tür zu.
>>Es heißt kotzen, die kann nich' reden, oder wie. Ach so, nee, doch nicht. Sorry, Guys<<, kicherte Ling.
Plötzlich kam aus der Toilette ein spitzer Schrei.
>>Das war safe Roxana!<<, kreischte Carla. Sie sprang auf und ihre Müslischüssel fiel runter und zerbrach in Scherben. Aber Carla kümmerte sich nicht darum. >>Egal, war ich nicht<<, log sie offensichtlich. Keiner glaubte es ihr, aber es war auch nicht so wichtig. Carla rannte mit Majira, Ora-Magnolia, Thilo, Ling, Ahuva, Inci, Hope, Rhiannon und Iracema (Rhiannons Mega-Bestie) ins Klo zu Roxana.
>>Oooh!<<, hörte man noch von ihnen.
Währenddessen sammelten Nella, Eka, Valeska und An die Scherben auf und kehrten das ausgelaufene Müsli weg.
>>Kann ich helfen?<<, fragte Amy hilfsbereit. Ihr Körper stand schon vor ihnen, während ihr langer schwarzer Zopf noch erst ankommen musste.
>>Danke, geht schon<<, sagte Eka gestresst.
>>Ich kann wirklich helfen, wenn ihr Hilfe braucht<<, versicherte Amy eifrig und ihre schmalen Chinesenaugen leuchteten.
>>Na gut<<, sagte Eka. >>Du könntest uns eine Küchenrolle rüberreichen.<<
Amy flitzte in die Küche und kam mit einer Küchenrolle zurück. >>Hier.<<
Shun sah den 5 zu.
Plötzlich hörten sie lautes Geschrei. Nella konnte Carlas Stimme erkennen: >>Roxana ist K.O.! Und das Klo ist total ekelhaft!<<
>>Aber sie atmet! Schnell, in die stabile Seitenlage bringen!<<, rief Ora-Magnolia.
>>Den Notarzt!<<, panikte Thilo und zückte sein Handy.
>>Auf keinen Fall!<<, schrie Majira. In etwas ruhigerem Tonfall sagte sie: >>Den brauchen wir jetzt nicht! Wir kneifen sie einfach! Sonst kommen wir in die Zeitung und sind Promis und dann werden ganz peinliche Artikel über uns geschrieben! Nein, nein, nein! Wir kneifen sie.<<
>>Gut. Kann ich kneifen?<<, fragte Ling.
>>Nö! Mit deinen künstlichen Glitzerfingernägeln geht das nicht, die brechen dann ab!<< Ora-Magnolia kniff Roxana.
>>Gut, dass ich nicht gefragt hab<<, freute sich Ahuva und schaute auf ihre Fingernägel.
Roxana schlug die Augen auf und wurde augenblicklich panisch. >>Was ist los?<<, schrie sie.
>>Gar nix. Du bist ohnmächtig geworden. Wie ist das passiert?<<, keuchte Carla.
>>Das Klo war so super unglaublich ekelhaft! Und auf dem Klodeckel war Blut! Ich hab nicht genau hingeguckt, aber da war Blut!<<, rief Roxana. >>Wenn ich hinschaue, werd' ich safe noch mal ohnmächtig.<<
>>Ach so, da hat wer seine Tomatensuppe ins Klo gekippt und nicht sauber gemacht<<, sagte Carla.
>>Voll die unnötige Lebensmittelverschwendung<<, bemerkte Ahuva.
>>Du bist die größte Lebensmittelverschwenderin, die ich kenne. Und jetzt weiß ich auch, dass du eine Lügnerin bist<<, konterte Majira schlagfertig.
>>Wie geht's jetzt mit deinem Müsli weiter, Carla?<<, fragte Ling. >>War ja voll cringe, die Action.<<
>>Selber cringe. Das Müsli hab ich so gelassen. Da kümmern sich jetzt andre drum<<, sagte Carla.
>>Boah, du bist unverbesserlich<<, sagte Ling ironisch.
>>Stimmt nicht, ich bin die Beste<<, scherzte Carla.
>>Ey, lass ma'. A's gut.<<
>>Alles gut heißt es! Aber egal, du bist ja so'n bisschen asozial.<<
>>Du bist so schlimm.<<
>>Ha, bin ich auch!<<
>>Boah, ja, du bist richtig schlimm. Sooo schlimm, ey...<<
Dann gingen sie wieder ins Esszimmer. Majira und Ahuva stützten Roxana und halfen ihr auf den Stuhl, während sie noch weiterstritten.
>>Du hast so viel Cola getrunken, dass du schon ganz fett bist!<<, sagte Majira zu Ahuva.
>>Du bist auch nicht ganz schlank.<<
>>Aber schlanker als du!<<
>>Ja, das ist jeder, brauchst nicht mit anzugeben.<<
>>Stimmt nicht, es gibt welche, die sind genauso dick wie du. Aber die sind nicht so blöde.<<
>>Wer denn?<<
>>Nella, Amira-Parizad, Aluna, Laurina, öh...<<
>>Jetzt hör auf!<<
>>Hört beide auf! Ich krieg Migräne!<<, klagte Roxana und schnitt eine jämmerliche Grimasse.

Gegen 11 Uhr ging Nella in den H P (Heimer-Park).
Die Wege waren mit Kies ausgelegt. Auf der einen Seite neben dem Weg gab es Fitness-Geräte, auf denen man Sport treiben konnte. Die andere Seite war von Bäumen gesäumt. Erst dachte Nella, dass sie die einzige im Park war, aber dann entdeckte sie Shun auf einem Fitness-Gerät. Er hatte Kopfhörer in den Ohren. Sie fragte sich, was er wohl hörte. Musik? Ein Hörbuch? Anleitungen für die Fitness? Unterhielt er sich mit jemandem?
Nella winkte ihm zu.
Shun nahm die Kopfhörer aus den Ohren und tippte auf dem Handy herum, das durch ein Kabel mit ihnen verbunden war. Dann ging er vom Fitness-Gerät runter und auf sie zu.
>>Hi Shun!<<, rief Nella.
>>Hallo<<, sagte Shun. >>Ich dachte schon, heute ist gar keiner mehr im H P unterwegs!<<
>>Ich hab auch erst gedacht, dass ich die einzige bin.<<
>>Warum bist du hier?<<
>>Ich wollte mal frische Luft schnappen.<<
>>Ich mache hier immer Fitness und höre was.<<
>>Was hörst du denn immer?<<
>>Hörbuch.<<
>>Was für eins?<<
>>Haruki Murakami-Bücher.<<
>>Wer ist denn der?<<
>>So'n Mann.<<
>>Ja, klar, Dummi. Das hab ich mir zufällig auch schon gedacht.<<
>>Nee, das ist ein japanischer Autor. Kennst du sicher nicht. Den kennt keiner, den ich kenne.<<
>>Glaub' ich dir.<<
>>Ja ach nee.<<
>>Warum kennst du den dann eigentlich?<<
>>Warum nicht? Und warum kennt ihr ihn alle nicht?<<
>>Keine Ahnung. Kenn ihn halt nicht.<<
>>Was ist jetzt mit Stanis
ław?<<
>>Ich hab ihn heute noch nicht gesehen. Also nix.<<
>>Das tut mir jetzt aber nicht leid, nhe?<<
>>Tja, wenn Stanis
ław sich nicht zeigt... Dann kann ich ja auch nichts dafür.<<
>>Stimmt halt.<<
>>Eben.<<
Shun wurde wieder geistesabwesend. Er war wirklich ein bisschen komisch.
>>Was hast du denn jetzt?<<, fragte Nella.
>>Warum willst du das denn eigentlich die ganze Zeit wissen? Hat nichts mit dir zu tun. Und ist für dich auch nicht spannend, also.<<
>>Ist aber komisch.<<
>>Toll.<<
>>Ist halt so.<<
>>Ja-ha, ist dann für dich halt so!<<
>>Oooh!<<
>>Was ist?<<
>>Mist! Verflucht!<<
>>Häh?<<
Nella schwieg und sprang auf. Sie versteckte sich hinter einem kleinen Busch, denn sie sah Gül und Stanis
ław zusammen vorbeijoggen. Als sie vorbei waren, sagte Shun: >>Aha. Das war's also. Hm.<<
>>Ich muss mich bald unbedingt mit Stanis
ław treffen, sonst ist er bald völlig vergeben!<<, zischte Nella.
>>Mhm<<, murmelte Shun weltfremd und ging wieder auf das Fitness-Gerät drauf. Dann steckte er sich auch wieder die Kopfhörer in die Ohren.
>>Bye. Ich dreh' jetzt eine Runde und komm dann später vielleicht wieder<<, sagte Nella.
Shun hörte gar nicht mehr richtig, was sie sagte. Oder er hörte es akustisch, aber verstand es schon nicht mehr.
Nella setzte sich in Bewegung. Als sie außer Shuns Sichtweite war, beschleunigte sie ihren Schritt. Schon bald konnte sie Stanis
ław und Gül erkennen. Die beiden waren sowieso immer leicht zu erkennen. Gül, weil sie ein buntes Kopftuch trug und ihre Sportsachen neonfarben waren und Stanisław, weil sie ihn einfach immer erkannte, weil er so besonders war.
Unbemerkt verschwand Nella hinter den Bäumen, die den Wegrand säumten, und pirschte sich so ungesehen näher an die beiden heran. Doch Gül merkte, dass etwas faul war und wurde nervös. Schließlich blieb sie stehen. >>Warte kurz, Stanko<<, raunte sie >Stanko< zu.
Nella musste ihre Wut sehr unterdrücken. Seit wann durfte Gül Stanis
ław mit seinem Spitznamen ansprechen? Natürlich, seitdem er es ihr erlaubt hatte! Das war so ungerecht! Ihr hatte er es nie erlaubt. Nella bedachte nicht, dass sie ja auch nicht sehr viel mit ihm zu tun gehabt hatte. Jedenfalls in echt nicht, in ihren Gedanken ja schon.
>>Ich fühle mich komisch<<, fuhr Gül fort. >>So, als ob uns jemand beobachten würde. Siehst du den Schatten da? Das ist nicht der Baum! Der bewegt sich auch dauernd! Da ist jemand! Ich kann mir übrigens schon denken, wer das ist: alleN!<<
>>Gówno!<<, fluchte Stanis
ław. Es hörte sich ungefähr so an: >Guwnoa<. Er trat hinter den Baum und sagte: >>Komm heraus, Nella!<< Aber Nella war auf die andere Seite gelaufen, dort, wo Gül stand.
>>Ha, jetzt hat dich zwar Stanko nicht gesehen, aber dafür ich! Du bist lächerlich! Deine Aktion ist superpeinlich! Ich bin mit Stanis
ław zusammen! Er gehört mir!<<, rief Gül schadenfroh.
Stanis
ław kam dazu. >>Nella! Ich liebe dich nicht!<<, sagte er ernst. >>Ich liebe Gül! Und wir werden immer zusammenbleiben, denn ich werde meine Entscheidung nicht bereuen!<<
>>Ich auch nicht!<<, rief Gül.
>>Und ich sage dir, Nella, es schadet dir, wenn du weiter in mich verliebt bist, denn du hast keine Chance und es ist einfach sinnlos! Such dir lieber einen anderen aus, der besser zu dir passt! Ich frage dich: Würdest du mich küssen?<<
>>Nein!<<, erwiderte Nella.
>>Siehst du?<< Stanis
ław rückte dichter zu Gül. >>Das habe ich mir gedacht! Hör auf mich: Ich bin nichts für dich. Such dir einen anderen!<<
>>Aber Gül würde dich auch nicht küssen!<<, protestierte Nella.
>>Doch, das würde sie!<<, sagte Stanis
ław.
>>Na ja, später vielleicht<<, gab Gül verlegen zu.
>>Ja, aber eben später.<<
>>Ich würde es niemals tun! Igitt!<< Nellas Stimme bebte, aber sie schrie noch nicht. Sie trat näher an Stanis
ław heran, holte aus, bündelte ihre ganze Wut und ohrfeigte ihn. >>Du bist so ein gemeiner! Wie konnte ich nur in dich verliebt sein?!<<, schrie sie.
>>Auć!<<, sagte Stanis
ław nur. Das war das polnische >Aua<.
Nella rannte durch den ganzen Park. Sie hatte jetzt nur noch ein Ziel: Shun. Sie wollte nämlich nicht mehr bei Gül und Stanis
ław sein, aber auch nicht alleine ihren Frust verarbeiten müssen. Als sie Shun schließlich nach gefühlten Stunden fand, erzählte sie sofort drauflos. Shun verpasste die Hälfte davon, weil sie so schnell redete, dass er noch nicht richtig mitkam, aber das war ihr jetzt egal. >>Wir treffen uns auf jeden Fall morgen wieder hier!<<, beschloss Nella.
>>Wann?<<, fragte Shun.
>>Um diese Zeit.<<
>>Okay.<< Shun stieg auf sein Fahrrad und radelte davon. >>Bye<<, sagte er noch, dann war er weg. Nella war allein. Shun war viel besser für sie geeignet als Stanis
ław. Er war komisch, aber auf seine eigene lustige Art und Weise. Und doch konnte und wollte sie ihn einfach nicht lieben. Dafür waren sie doch zu unterschiedlich... und auch zu ähnlich.
Stanis
ław war einfach viel zu anders. Er war irgendwie viel zu intelligent. Nella glaubte nicht, dass sie dumm war, aber er war ihr total überlegen. Sie musste sich eingestehen, dass er tatsächlich besser zu Gül passte als zu ihr. obwohl Gül noch viel dümmer war und viel tollpatschiger und sanftmütiger. Aber sie war doch zumindest mit einem Superhirn befreundet: Midori.

Nella ging ins Internat und aß ihr Mittagessen. Dabei beobachtete sie Eka. Nella fand, dass Eka sympathisch war und vielleicht eine gute Freundin abgeben würde. Schließlich brauchte sie dringend eine Freundin, mit der die Freundschaft lange hielt. Außerdem hatte Eka zurzeit auch keine richtigen Freunde. Sie machte sehr viel mit Valeska und An, aber so richtig befreundet war sie nicht mit ihnen. Denn Valeska und An schlossen sie auch einigermaßen aus. Amy machte noch ziemlich viel mit Eka, aber sie machte mit allen viel.
Eka kam soweit Nella wusste aus Indonesien von der Insel Bali, was die meisten supercool fanden und sie beneideten. Sie war aber kein Riesen-Bali-Fan und hatte nicht mehr sehr viel mit ihrer Heimat zu tun. Ihr Name war indonesisch und bedeutete: >eins<, >einzig< oder >die Einzige<, das hatte sie Nella einmal irgendwann gesagt. Sie war in keiner Band, sondern sang Solo. Meistens handelten ihre Lieder von Rassismus oder Indonesien, von Diskriminierung gegenüber Indonesiern (zum Beispiel, indem die Fläche ihres Heimatlands völlig unterschätzt wurde) und von der schlimmen Kolonialzeit, als Indonesien eine Kolonie der Niederlande war, was die meisten leider nicht sehr interessierte.
Ekas Haut war hellbraun, ihre Haare tiefschwarz. Sie war 14 Jahre alt und ziemlich klein für ihr Alter. Meistens trug sie grün, die Farbe der Natur und Pflanzen und blau, die Farbe des Meeres und Himmels, in seltenen Fällen auch rot und orange. Sie war aber keine klassische rosa-Hasserin. Sie brauste außerdem nicht schnell auf und blieb erst mal ruhig, wenn andere es sofort mit der Panik oder Angst zu tun bekamen.
Nella war ganz anders als Eka, und das wusste sie, aber Eka war bestimmt eine gute Freundin. Nella nahm sich vor, sie nach dem Essen anzusprechen und beeilte sich, mit dem Essen fertigzuwerden.

Als das Mittagessen vorbei war, trat Nella auf Eka zu.
>>Hi Eka<<, rief sie.
>>Hallo Nella<<, begrüßte Eka sie.
>>Weißt du, welcher Junge zu mir passt?<<, fragte Nella Eka.
>>Hm<<, sagte Eka. >>Ich glaube... äh... ja, Shun. Also ich finde das so.<<
>>Nein, jetzt mal ernsthaft!<<
>>Shun! Ich sage Shun. Hast du was gegen ihn?<<
>>Nö, eigentlich nicht, aber ich kann's mir halt nicht vorstellen, dass er zu mir passt.<<
>>Ich sage Shun. Aber wenn du willst... Hm. Bela? Bubi? Vidar? Die sind ja alle so ähnlich.<<
>>Ich weiß schon, dass du Shun sagst. Außerdem: ich will einen einzigartigen.<<
>>Shun ist halt einzigartig. Malwin auch, er hat lange Haare. Und Lebron, der ist ja auch sehr einzigartig. Waldo ist auch ganz einzigartig, weil er eine Brille trägt und rothaarig ist. Aber ich finde, dass Shun zu dir passt und Bela, Bubi und Vidar auch ein bisschen.<<
>>Bela ist mit Inci. Der geht also nicht.<<
>>Kleines Geheimnis: Ich denke nicht, dass die beiden noch lange zusammen bleiben. Die passen nicht und sind beide nicht sehr nett.<<
>>Genau, Bela ist nicht nett.<<
>>Er ist aber cool, wenn du so einen brauchst oder willst.<<
>>Ja, ich brauche ganz dringend einen coolen. Stanis
ław war nämlich nicht cool.<<
>>Shun ist halt auch cool, auf seine Art. Aber wenn er schon so gar nicht geht, nimm einen von Bela, Bubi und Vidar.<<
>>Na, doch, er geht schon, aber er ist halt unvorstellbar.<<
>>Er liest Haruki-Murakami-Bücher, oder? Jaja.<<
>>Nein, er hört sie. Aber ich kann mir gut vorstellen, dass er so ein riesiger Murakami-Fan ist und auch seine Bücher liest.<<
>>Das macht es ja nicht schlechter.<<
>>Was macht es nicht schlechter? Ihn?<<
>>Genau, ihn.<<
>>Ich finde ihn ja nicht schlecht. Aber ich finde ihn halt auch nicht super. Ich finde ihn unvorstellbar.<<
>>Ich sage es ja: dann eben Bela, Bubi oder Vidar.<<
>>Ja, ja! Belabubividarbelabubividarbelabubividarshun. Das sagst du.<<
>>Ja, das sage ich.<<
>>Oah, du bist so gut.<<
>>Warum bin ich gut, Nella?<<
>>Du findest dich nicht gut?<<
>>Ich verstehe eben nicht, was du damit meinst...<<
>>Du bist einfach so ein guter Mensch...<<
>>Soso.<<
>>Bist du etwa eigentlich ein schlechter?<<
>>Ich sage mal so: Ich habe das nicht vor.<<
>>Du kommst mir auch nicht so vor. Du kommst mir viel mehr wie eine Freundin vor.<<
>>Die kann ich gerne sein.<<
>>Super. Dann sind wir's beide.<<
>>Gut. Demnächst gebe ich dir dann mal ein Freundschaftsarmband. Dann sind wir richtige BFF!<<
>>Okay, ich kann dir auch eins machen.<<

Nach dem Abendessen gingen wieder alle in den Gemeinschaftsraum.
Zuerst sang die Band Aphrodite. Dort machten Laurina, Midori, Christabel, Roxana und Venus mit. Venus war eine Freundin von Roxana, die rot gefärbte Haare hatte.
Als Aphrodite fertig war, ging Eka auf die Bühne.
>>Viel Glück<<, wünschte ihr Nella beim besteigen.
Eka hatte ein  rotes Bauchfrei-T-Shirt und einen türkisen Rock mit pinken und hellgrünen Fransen an. Sie hatte ihr Thema spontan geändert und sang heute über Freundschaft. Ihr erster Song war sehr einfach und kurz und auf englisch. Er ging etwa so:

Friendship, the best we know
The very best!
Some people don't have friends, but we are friends
If we didn't know each other, we would be sad
Forever.

 


We are BFF
Best Friends Forever
And no one can separate us
Because we stick together
No matter whether big or small
whether dead or alive

 

We never fight,
Not once a year,
We are the best friends in the world!
I help you,
You help me,
Taking and giving,
That's what we call it!

 

We are BFF
Best Friends Forever
And no one can separate us
Because we stick together
No matter whether big or small
Whether dead or ALIVE!

 

 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

14: Abend-Telefonate

Während Nella das Frühstück aß, beriet sich Gül mit Midori. >>Gut, ich hab dieses Haus jetzt gekauft! Danke für deinen Viertelanteil, ...